indischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis 1913 für Literatur; bedeutendster Vertreter der "Bengalischen Renaissance"; Werke in Bengali und Englisch: Romane, Dramen, Schriften und v. a. Gedichte; u. a.: "Schiffbruch", "Der König der dunklen Kammer", "Die Gabe der Liebe"
* 6. Mai 1861 Kalkutta
† 7. August 1941 Santiniketan/Distrikt Birghum/Westbengalen
Wirken
Rabindranath Tagore wurde am 6. Mai 1861 in Kalkutta geboren und stammt aus einem der vornehmsten Geschlechter seines Landes. Die T.s gehören zu der im 12. Jahrhundert aus Audh eingewanderten Brahmanensippe Banerdschi, deren Stammvater der Sanskritdramatiker Bhatta-Narajana (8. Jahrhundert) ist. Tagore, eigentlich Thakur (Sanskrit thakura = Herr) war zuerst nur ein Beiname und ist später erst Familienname geworden.
Mehrere Mitglieder des Hauses Tagore wurden von ihrem Volk als Heilige verehrt, so des Dichters Vater, Debendranath T., ein religiöser Führer.
Abanindranath T., ebenfalls ein naher Verwandter R. T.s (1871-1951) war ein sehr bedeutender Maler, der sich vor allem um die indische Miniaturmalerei verdient gemacht hat.
R. T. schrieb schon als Kind die ersten Verse. Im Alter von 14 Jahren veröffentlichte er seinen ersten Band Gedichte. Im Jahre 1878 studierte er an der Universität London. Nach seiner Rückkehr nach Indien lebte er zunächst in Kalkutta; 1885 übernahm ...